Ja zur einheitlichen Finanzierung

 

Am 24. November entscheidet das Volk darüber, ob alle Gesundheitsleistungen künftig gleich finanziert werden sollen. Heute werden in der Schweiz Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung je nach Behandlungsart unterschiedlich finanziert. Mit der Einführung der einheitlichen Finanzierung der ambulanten und stationären Behandlung (EFAS) soll damit Schluss sein.

Worum geht es?

Bei ambulanten Behandlungen – ohne Übernachtung – läuft die Finanzierung zu 100 % über die Krankenversicherer. Der Kanton beteiligt sich nicht. Bei stationären Behandlungen – mit Übernachtung – beteiligt sich der Wohnkanton der Patientin oder des Patienten mit mindestens 55 Prozent an den Kosten. Dies wird mit Steuergeldern finanziert. Den Rest übernimmt der Krankenversicherer. Bei Pflegeleistungen zu Hause und im Pflegeheim übernehmen die Patientinnen und Patienten und der Krankenversicherer einen fixen Beitrag. Den Rest bezahlt der Wohnkanton; heute ist das etwas weniger als die Hälfte. Es herrscht also ein Mix aus unterschiedlichen Finanzierungsformen, was zu Fehlanreizen beim Entscheid darüber führt, ob eine Behandlung ambulant oder stationär durchgeführt wird.

Was ändert sich mit EFAS?

Mit der Einführung von EFAS werden alle Gesundheitsleistungen einheitlich nach demselben Verteilungsschlüssel finanziert, unabhängig davon, ob sie im ambulanten, stationären oder Langzeitpflege-Bereich erbracht werden: 26,9 Prozent von den Kantonen und 73,1 Prozent von den Versicherern. Die Pflegeleistungen sollen sieben Jahre später in die einheitliche Finanzierung integriert werden.

Warum ist das wichtig?

Ambulante Leistungen sind häufig günstiger, medizinisch sinnvoller und für die Patientinnen und Patienten angenehmer als stationäre. EFAS fördert solche ambulanten Leistungen und führt zu einer sinnvollen und erwünschten Verlagerung von stationär zu ambulant. Ausserdem leistet EFAS einen Beitrag zu einer effizienten, koordinierten und patientenzentrierten Versorgung entlang des gesamten Behandlungspfads. Auch aus der Perspektive der Medizintechnik-Industrie sind diese Anpassungen zu begrüssen.

EFAS ist eine wichtige und breit abgestützte Reform im Gesundheitswesen. Auch wenn nicht alle Probleme durch EFAS gelöst werden, lohnt es sich, diesen wichtigen Schritt einer Reform des Gesundheitswesens zu machen.