SIRIS Report 2020

Umfassende und transparente Einblicke in die Hüft- und Knieimplantation

Im Implantatregister SIRIS Hüfte und Knie wurden seit 2012 über 235‘000 primäre Hüft- und Knieimplantationen und über 30‘000 Revisionen¹ erfasst. Dank der langen Beobachtungszeit und der systematischen Datenauswertung dient das SIRIS-Register der Fachgesellschaft, den Herstellern und der Ärzteschaft als Instrument des kontinuierlichen Lernens: Die Analysen werden ständig weiterentwickelt und in den jährlichen SIRIS Reports publiziert. Damit leistet SIRIS einen wichtigen Beitrag an die Behandlungsqualität und die Entwicklung der Implantatmedizin. Dies mit dem Ziel, die Qualität und den Nutzen für die Patientinnen und Patienten laufend zu optimieren.

2-Jahres-Revisionsrate der eingesetzten Hüft- und Knieimplantate

Der SIRIS Report 2020 deckt den gesamten Prozess der Implantation ab und vermittelt aktuelle Erkenntnisse zu Prothesenmodellen, Operationstechniken und Patientendemografie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Revisionsraten innerhalb von zwei Jahren nach der ersten Operation. Diese Rate ist speziell aussagekräftig, da sie Anhaltspunkte für die Qualität der implantierten Produkte und der chirurgischen Eingriffe liefert. Für den Report wurden alle primär implantierten Prothesen vom 1.7.2014 bis zum 30.6.2018 analysiert und bis zum 30.6.2020 auf mögliche Revisionen beobachtet. Für diesen Zeitraum beträgt die 2-Jahres-Revisionsrate für Hüfttotalprothesen 2,5%, und für Knietotalprothesen 3,4%. Im internationalen Vergleich sind die Revisionsraten für Hüftprothesen vergleichbar. Die Revisionsrate für Knieprothesen sind etwas höher als in anderen Prothesenregistern berichtet wird.


17 Implantatsysteme zeigen eine erhöhte 2-Jahres-Revisionsrate, wobei diese nicht in allen Fällen statistisch erhärtet ist. Auch gibt es zahlreiche mögliche Gründe für eine höhere Rate. Diese können mit dem Produkt, den Operierenden, der Betreuung oder dem Verhalten der Patientinnen und Patienten nach der Operation zusammenhängen. Damit die Hersteller sowie die betroffenen Spitäler und Kliniken den spezifischen Ursachen gezielt nachgehen können, wurden sie bereits Ende 2020 über die sogenannten Outliers² informiert.

Erste transparente Publikation der 2-Jahres-Revisionsrate auf Spitalebene

In der Schweiz bieten über 150 Spitäler Hüft- und Kniegelenkersatzoperationen an. Sie haben im Jahr 2019 rund 94% der Hüftprothesen und rund 97% der Knieprothesen im SIRIS-Register erfasst. Die durchschnittlichen Operationszahlen pro Spital präsentieren im Langzeitvergleich ein stabiles Bild. Da-bei fällt auf, dass relativ wenige grosse Spitäler den Hauptanteil der Operationen durchführen.

Auf dem Webportal des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ werden zum ersten Mal Auswertungen auf Spitalebene transparent veröffentlicht. Sogenannte Tricht-ergrafiken zeigen die adjustierten (risikobereinigten) 2-Jahres-Revisionsraten für primäre Hüft- und Knietotalprothesen pro Spital. Die Raten der meisten Spitäler bewegen sich innerhalb derselben Bandbreite. Es gibt jedoch Ausnahmen, und es scheint mehr Abweichungen bei den Knie- als bei den Hüftoperationen zu geben.

SIRIS Report 2020 (auf Englisch)SIRIS Report 2020 - Kurzfassung

 


¹ Eine Revision ist ein sekundärer chirurgischer Eingriff am Hüft- oder Kniegelenk, bei dem die komplette Prothese oder mindestens ein Prothesenteil entfernt und/oder ersetzt wird.
² Als Outlier wird ein Implantat bezeichnet, dessen Revisionsrate doppelt so hoch ist wie diejenige der Produktegruppe.

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