Klimaschutz

In der Volksabstimmung vom 18. Juni 2023 wurde das Klima- und Innovationsgesetz (KIG) angenommen. Es tritt mit der dazugehörenden Verordnung voraussichtlich per 1. Januar 2025 in Kraft. Das KIG schreibt vor, dass die Unternehmen spätestens im Jahr 2050 das Netto-Null-Ziel erreicht haben müssen. Der European Green Deal verlangt Gleiches auf europäischer Ebene, womit Nachhaltigkeit hochrelevant für den Zugang zum EU-Binnenmarkt wird. Darüber hinaus verlangen international tätige Kunden, Investoren und Finanzinstitute zunehmend Transparenz von den Unternehmen in Sachen Klimaschutz.

Die Unternehmen müssen mittel- bis langfristig die Emissionen aller Quellen reduzieren. Das heisst: Sie müssen nicht nur im eigenen Unternehmen (Scope 1) und bei den eingekauften Energieträgern wie Strom, Wärme oder Kälte (Scope 2) die Emissionen senken, sondern auch jene CO₂-Emissionen, die durch die Zulieferer erzeugt werden oder durch den Energieverbrauch ihres Produkts bei den Kunden anfallen (Scope 3). Vor allem grosse Unternehmen setzen sich schon heute Netto-Null-Ziele über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Vor diesem Hintergrund sind auch die Zulieferer der Medtech-Branche betroffen. Je eher sie loslegen, desto grösser ist ihre Chance, Teil der Lieferkette zu bleiben. 

1. CO₂-Fussabdruck erstellen

Beginnen Sie mit einer Klimabilanz gemäss Greenhouse Gas Protocol. Sie können dafür Tools zu Hilfe nehmen oder sich von einer Beratungsfirma unterstützen lassen. Eine Übersicht aller direkten und indirekten Emissionen Ihres Unternehmens sowie die Berechnung der Treibhausgase in der Lieferkette ergeben den CO₂-Fussabdruck Ihres Unternehmens. Mittels Analyse zeigt sich, welches die wichtigsten Handlungsfelder für Ihr Unternehmen auf dem Weg zur Dekarbonisierung sind.

2. Klimaziel setzen

Viele grössere Firmen setzen sich ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel nach der Science Based Targets Initiative. Es gibt aber auch andere Wege. Wichtig ist, dass Ihr Unternehmen – ausgehend von seiner CO₂-Bilanz – einen klaren Absenkpfad seiner Treibhausgasemissionen mit ambitionierten Zwischenzielen hin zum Netto-Null-Ziel definiert.

3. Klimastrategie und Massnahmenplan erarbeiten

Basierend auf der Emissionsprognose gilt es nun, eine Klimastrategie mit konkreten Umsetzungsmassnahmen zur Erreichung des Klimaziels zu erstellen. Prüfen Sie verschiedene Massnahmen und priorisieren Sie diese nach ihrem Reduktionspotential, ihren Kosten sowie Chancen und Risiken.

4. Umsetzen

Nun beginnt die Phase der Dekarbonisierung. Messen Sie regelmässig den Erfolg der Massnahmen. Prüfen Sie, ob der definierte Absenkpfad eingehalten wird, oder ob Sie die Massnahmen anpassen müssen. In dieser Phase gilt es zudem, das Geschäftsmodell und die Strategie mit dem Netto-Null-Ziel in Einklang zu bringen.

5. Bericht erstatten 

Die Berichterstattung über das Klimaengagement gewinnt stetig an Bedeutung. Nebst dem Gesetzgeber verlangen auch immer mehr Kunden und Investoren von ihren Zulieferern Daten und Fakten. Machen Sie sich kundig und fragen Sie bei Ihren Stakeholder nach, welche Anforderungen an das Reporting sie stellen.

Barbara Mettler

Barbara Mettler

Expertin

Nachhaltigkeit

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